Anders Streiten - Kinder lösen Konflikte selbst

Am Grundschulstandort Waldau, bestehend aus Grundschule mit Ganztagsangebot und dem Hort des Kinderhaus Waldau, werden Konflikte seit einem Pädagogischen Tag im September 2015 nach einem einheitlichen System geklärt. In fünf klaren Schritten lernen die Kinder, einen Streit friedlich und mit Worten zu klären. Das Vorgehen bezieht sich auf Methoden des Bensberger Mediationsmodells. Kernelement des Modells ist die Tatsache, dass bei einem Streit immer beide Seiten einen Anteil haben. Durch das angeleitete Gespräch können beide Seiten zu Wort kommen, ihren Ärger äußern, den eigenen Anteil zugeben und Ideen einbringen, wie das Problem gelöst werden kann.

 

Bei den Kindern kommt das Modell so gut an, dass wir neben unseren Klassentrainings auch ausgewählte SchülerInnen der Klassenstufe 4 zu Schulhofhelfern ausbilden. Ziel ist, dass alle Kinder an unserem Standort in der Lage sind, (kleinere) Konflikte ohne Hilfe von Erwachsenen zu lösen.

 

Zur Unterstützung hängen in allen Schul-, Ganztags- und Horträumen Plakate mit der Schritt-für-Schritt Anleitung. Viel wichtiger ist aber die Unterstützung von den PädagogInnen und Eltern.

 

Konkret bedeutet das auch für Sie als Erwachsenen:

 

· Wir Erwachsene leben einen guten Umgang miteinander vor! Wir vermeiden Geschrei und Handgreiflichkeiten und klären auch unsere Konflikte mit Worten.

 

· Wir akzeptieren, dass Konflikte, die in der Schule entstehen, auch in der Schule geklärt werden! Wir vertrauen dabei auf die fachliche Kompetenz der PädagogInnen.

 

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zum Programm „Anders Streiten“ an unserer Schule haben.

 

Ihr Team vom Grundschulstandort Waldau


Unsere Schulhofhelfer 2022-23


Schulhofhelfer machen Pflasterdiplom

Damit die Schulhofhelfer auch verletzten Kindern auf dem Schulhof richtig helfen können, haben die ausgewählten Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Ausbildung in "Erster Hilfe" absolviert. In der Veranstaltung lernten die Kinder wie man einen Notruf absetzt, wo das Verbandsmaterial in der Schule zu finden ist und sogar stabile Seitenlage. Das Verbinden von kleinen und großen Wunden wurde sogar mit Schminke und Theaterblut noch realistischer nachgestellt. Da bekam so manche Mama oder Papa einen Schock, als sie ihre "schwerverletzten" Kinder am Ende der Veranstaltung in der Schule abholten. "Keine Sorge, Papa! Das blaue Auge ist nicht echt. Das Pflasterdiplom in meiner Hand jedoch schon." Wir sind stolz auf euch! Danke für euren Einsatz, liebe Schulhofhelferinnen und Schulhofhelfer!

Schulhofhelfer für Waldau

Jedes Jahr bilden wir je 4 Schülerinnen und Schüler aus jeder 4.Klasse zum Schulhofhelfer aus. An einem kompakten Projekttag werden sie fit gemacht für den Einsatz auf dem Schulhof.

Nach ersten Spielen und einer Gruppenarbeit werden die Kinder aufgefordert, den idealen Schulhofhelfer zu malen. Was der wohl braucht? Große Ohren und Augen, um alles mitzubekommen, eine Warnweste, um schnell erkannt zu werden und natürlich das Handwerkszeug zum "Anders Streiten". Kann ich euch helfen, euren Streit zu klären?


Nach diesem spielerischen Einstieg wird geklärt, wo und wann und wie die Schulhofhelfer im Einsatz sein werden. In praktischen Übungen wird nachempfunden, dass "Eigenschutz vor Fremdschutz" gilt. Bei einer "Der Ton macht die Musik" Übung wird den Kindern schnell deutlich, wie sie sich gegenüber anderen Kinder verhalten sollten.

Danach üben die Kinder noch einmal in Rollenspielen die Erst-Hilfe im Streit. Dazu gehört auch das Aktive Zuhören sowie die Unterstützung bei der Lösungsfindung.

Nach dieser anstrengenden Phase gibt es eine wohlverdiente Mittagspause mit Pizza-Lieferung. Danach wird ein letztes Mal geübt, bevor die Prüfung mit anschließender Urkundenvergabe stattfindet. Direkt am nächsten Schultag stellen sich die Schulhofhelfer in den anderen Klassen vor und sind danach in jeder Hofpause im Einsatz. Regelmäßig finden Auswertungstreffen statt. Dort ist Raum für Fragen, Probleme und weitere Übungen.